Steyr-Puch 500 D
0.5 l     18,9 PS
Bj. 1963

1990 - heute

 

Beim intensiven Studium der Hübschen Autoseiten hat der geneigte Leser ja mitbekommen, dass ich in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern immer wieder den Drang verspürte, mir an rostigem Blech die Haut aufzukratzen und mit schmierölunterlegten Fingernägeln rumzulaufen. So wurde dann auch die Idee geboren, dass man in seiner Freizeit doch mal so eben einen Oldtimer restaurieren könne. Erfahrung? Können? Dicker Geldbeutel? Miesmachergeschwätz...
Vom Virus der alpenländischen Rennsemmeln war ich befallen, seit sich ein Kumpel von damals einen angeschafft hat. Mit 40 Pferden!!! Das Gaudimobil schlechthin. Nach viel zu oberflächlicher Vorbereitung auf die Thematik "Steyr-Puch" fiel die Wahl auf ein blaues Restaurierungsobjekt, das als einzigen Vorzug vorweisen konnte, halbwegs unfallfrei gewesen zu sein. Voller Euphorie ging ich - mitten im Winter - das Unternehmen Restaurierung an. Na ja - ich hab` ihn in ein paar Samstage lang zerlegt, das kann jeder, und so steht er seitdem rum...
Als mich die Lust am Selberschrauben verlassen hatte, begann ich allerdings intensiv, mich mit den Wägelchen aus Austria zu befassen. Auch um dabei festzustellen, dass ich ihn völlig überteuert erstanden habe. In den nächsten Monaten und Jahren konnte ich noch einige "heiße" Tuningteile ergattern, aber am meisten Zeit und Geld kostete er mir, um ihm ein Dach über dem Kopf geben.
Nichtsdestotrotz - irgendwann geh` ich es an, ich schwör`s euch! Und dann schaut er so heiß aus wie der Graue unten.
Viele wissen gar nicht, dass die Ösis auch Autos bauen. Steyr produzierte vor dem Krieg unter eigenem Namen, Puch war für Motorräder und Fahrräder zuständig. Nach dem Kriege stellte die Steyr-Daimler-Puch AG in den 50ern, 60ern und 70ern fast jeden Fiat als Steyr-Fiat in Lizenzproduktion her. So kam es auch zu den Modellen 500, 650 und 700 (Kombi), allesamt Ableger des viel bekannteren Fiat 500. Doch der Steyr-Puch bekam viel eigenständige Technik mit unter die Haube, vor allem Motor und Getriebe. 
Diese Eigenkonstruktionen bildeten die Grundlage für die legendären Motorsporterfolge des kleinen Autos. 1966 wurde man gar Rallye-Europameister.

Quartettkarte aus den frühen 70ern - Ein Klick macht sie groß...   

Bewegte Bilder und Sound vom Steyr-Puch gibt`s hier